Randinformationen

Die zwei wichtigsten technischen Erfindungen waren Die Dampfmaschine und die “Spinning Jenny”. Die Dampfmaschine sollte jedem ein Begriff sein, die “Spinning Jenny” ist die Webmaschine (Die Engländer haben irgendwie einen Tick was die Namen “Jack” und “Jenny” angehen…). Kombiniert ergab sich aus diesen Maschinen ein Prototyp des automatischen Webstuhls.
Der Export stieg gewaltig.

Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Land liberalistisch, kapitalistisch, was im wirtschaftlichen Sinne zum Beispiel bedeutet, dass jeder seine eigene Firma gründen und sein Kapital nach belieben einsetzen konnte. Deshalb konnten Firmen den Fortschritten der Industrialisierung und dem Wachstum der Konkurrenz oft standhalten, sodass es auch wieder viele Kleinbetriebe gab. Außerdem zogen Massen an Menschen in Industriegebiete (Binnenwanderung -> Urbanisierung), weshalb auf dem Land eigentlich nur Bauern und reiche Leute auf ihren Landsitzen lebten.

Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich allerdings etwas zu ändern. Immer mehr Rohstoffe wurden von den Industrien benötigt. Die vereinigten Staaten und Deutschland entwickelten sich immer mehr zu Konkurrenten. Aus hauptsächlich diesem Grund wurden Länder, mit Hilfe des Militärs, kolonialisiert, dessen Märkte und Rohstoffe kontrolliert werden sollten.

Langfristig wiedersprach das zwar dem Liberalismus, die Idee des Imperialismus wurde aber weitesgehend akzeptiert. Neben den vorhandenen Schulen, baute man 1870 ein staatliches Schulsystem auf und erließ armen Familien sogar das Schulgeld. Nach 1891 wurde sie für alle kostenlos (was nach der Handlungszeit spielt, aber trotzdem wissenswert ist).

Zwischen 1873 bis 1896 gab es eine erneute Depression. Am Stärksten wurde die Landwirtschaft getroffen. Die Getreidepreise sanken nachdem in den Vereinigten Staaten das Eisenbahnnetz ausgebaut wurde. Viele Landwirte mussten ihren Betrieb schließen, da harte Winter und nasser Sommer von 1875 bis 1882 für schlechte Ernten sorgten. Gemüse- und Milchbauern waren kaum von der Krise betroffen . Der Adel geriet unter Druck, da der Landbesitz seine Haupteinnahmequelle war.

England fiel stark zurück und verlor den Platz als erfolgreichster Industriestaat, da sie aufgrund von ausreichender Arbeitskraft keinen Grund sahen, neue Maschinen zu entwickeln. Natürlich gab es noch weitere Punkte, die aufzuführen würde allerdings den Rahmen sprengen.

Schon zu Anfang des Jahrhunderts wurde Bildung für die Engländer immer wichtiger um weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Neben den vorhandenen Schulen, baute man 1870 ein staatliches Schulsystem auf und erließ armen Familien sogar das Schulgeld. Nach 1891 wurde das Schulgeld komplett gestrichen (was nach der Handlungszeit im RPG spielt, aber trotzdem wissenswert ist). Ein großer Teil der Bevölkerung bestand trotzdem aus Analphabeten.

Die “Public Schools”, also die Privatschulen der Oberklasse beschränkten sich ein paar Jahrzehnte vor der Handlungszeit auf Latein- und Griechischunterricht und wandten großzügig Prügelstrafen an. Später (ein paar Jahre vor der Handlungszeit) förderten sie den Sportunterricht und das “Ideal des Gentleman” ([Selbst]disziplin).

Zur Handlungszeit baute man das Hochschulsystem auch stark aus, wovon vor allem die Industrie profitierte. Universitäten wurden ab 1871 allen qualifizierten Bürgern ermöglicht, unabhängig vom sozialen Stand. Erwachsenenbildung wurde auch möglich.

In der ersten Hälfte des Jahrhunderts verschlimmerten sich die Lebensverhältnisse gewaltig, was auch durch die “sozialen Frage” hervorgerufen wurde (Die wirtschaftliche und soziale Notlage der Bevölkerung durch die Industrialisierung). Es gab kein Abwassersystem, weshalb es nur Zugang zu verschmutztem und verseuchtem Wasser gab.

Nach einer Choleraepedemie um 1840 rum, bei der es rund 72.000 Tote gab, richtete man Wasserspülungen und Kanalisationen ein. Ab einer gewissen Sterberate wurde eingegriffen.

Die Sterberate sank. Trotzdem waren die medizinischen Kenntnisse eingeschränkt. Die Keimtheorie entwickelte sich nur langsam und Impfungen waren, wenn sie denn auch richtig durchgeführt wurden, nur auf Pocken beschränkt. Desinfektion und Anästhesie wurden weiter verbreitet und entwickelt, was definitiv ein Fortschritt war.

Außerdem gehörten Unterernährung und Mangel zum Alltag. Das machte sich zum Beispiel auch durch die Durchschnittsgröße bemerkbar. Um die 9cm weniger bei Männern und 6cm bei Frauen im Gegensatz zur Durchschnittsgröße heute. Auch wurde durch die Größe teilweise auch bekannt aus welchen Kreisen man kam. So konnte ein Junge einer “Public School” 10cm größer als ein Gleichaltriger aus dem East End.

1867 wurde das Verlegen von Verbrechern nach Australien völlig abgeschafft. England besaß wenige Gefängnisse, vermutet werden 5-8 insgesamt. Strafen blieben hart (bzw. wurde man bei fast jeder Kleinigkeit verhaftet). Nach 1838 wurde zwar nur noch bei Mord bzw. Mordversuch gehenkt, öffentliche Hinrichtungen waren bis 1868 nicht unüblich, wurden danach aber noch selten eingesetzt.

Alkohol war im 19. Jahrhundert in jeder Schicht üblich. Während sich der Adel das Leben mit Champager, Wein und anderen “edleren” Getränken versüßte, griff die Unterschicht dann doch eher zum Bier. Der Grad zwischen Beiden war aber ziemlich schwammig und lässt sich nicht genau bestimmen.

Zu Beginn des 18. Jahrhunders wurde das Land praktisch im billigen Alkohol ertränkt: Gin. Das Alkoholkonsum stieg gewaltig, sodass die Bevölkerungszahl deutlich abnahm. Die Briten tranken sich sozusagen in den Tod, vor allem die Armen. Das wurde zwar schnell wieder beendet, weshalb sogenannte “Gin Shops” oder “Gin Palaces” entstanden, in denen nur Gin verkauft wurde.

Das Alkoholkonsum wurde außerdem durch die “Sperrstunden” bekämpft. um 23 Uhr mussten die Pubs geschlossen werden. Das ging allerdings schief, da der Wirt um 22:45 Uhr die “Last Order” ausrief und die Gäste große Panikbestellungen tätigten und das bestellte Alkohol nur so in sich reinschütteten.

Im viktorianischen Zeitalter entwickelten sich sogenannte “Pubs”. Holzmobiliar, Sofas und Teppiche sind ein wichtiges Merkmal für diese. Das hat sich bis heute nicht verändert. Es gab getönte Fensterscheiben, welche das Hinein- oder Hinausschauen unmöglich machten.