Claire Foreneigener Kleber
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| Thema: Kleider im 19. Jahrhundert - weiblich Do 10 März 2016 - 20:16 | |
| Die Kleider einer Frau definierten sie auch. Während modebewusste und reiche Fraue stets die neuste Mode trug, ging es weniger wohlhabenden Frauen anders, sie trugen oft ausrangierte Kleidung (Weshalb es hier auch zwei verschiedene Modeära-Beschreibungen gibt). Dies galt natürlich in erster Linie für die reichere Gesellschaft. In dem Stil waren allerdings auch die Kleider der Ärmeren geschnitten, allerdings mit weniger Mustern und nicht so teuren Stoffen. Die ganz Armen (sprich Bettler, Arbeitslose etc.) trugen oft nur einfach zusammengenähts Kleider, ohne Unterrock die fast immer relativ farblos waren, sprich größtenteils Brauntöne und allgemein dunkle Farben (Olive, sehr dunkle und matte Rottöne etc.). - 1880 - 1885:
Die Kleider der Frauen in den frühen 1880er Jahren hatten einen mädchenhafter Flair, die aber, wie schon in den vergangenen Ären der viktorianischen Zeit, ziemlich glatt und tailliert waren.
Haare: Die Haare wurden in Locken nahe an den Kopf gebunden und gelegentlich hingen Locken aus den Haaren. Die “Ponyfrisur” wurde so gelockt, dass nur ein paar Locken die Stirn runterhingen.
Mieder: Die Mieder fielen für die normale Kleidung weit bis zu den Hüften aus und für die Abendgarderobe betonten sie die Figur. Ein Abendkleid verfügte über einen niederen, weiten Ausschnitt, während ein Tageskleid meistens einen Stehkragen besaß.
Ärmel: Die Ärmel an Tageskleidern waren lang, schmucklos und straff. Für die Abendgarderobe hatten die Kleider jedoch ¾-Ärmel mit vielen Verzierungen. Ein Ballkleid hatte oft überhaupt keine Ärmel.
Röcke: Der Schwerpunkt der Kleider lag bei der Rückseite des Rockes. In dieser Periode wurden keine Turnüre (im Kleid verborgenes, das Gesäß stark betonendes großes Polster) oder andere Arten von Unterröcken getragen (jedenfalls war es nicht modern und somit für die wohlhabende Gesellschaft unangebracht). Die Details, oft dicke Bögen aus edlem Stoff, wurden hinten festgemacht. Die Röcke erlangten wieder den ehemaligen Falternwurf. Schlappen wurden nicht mehr an Tageskleidern getragen, waren bei Abendkleidern allerdings immer noch üblich.
Schuhe: Schuhe hatten zu der Zeit meist einen leichten Absatz, den sowohl Frauen als auch Männer trugen. Nicht selten waren diese Schuhe Stiefel oder Stiefeletten, meist waren die Schuhe geschlossen.
- 1885-1890:
In dieser Ära trugen die Frauen wieder Turnüre. Während die Mieder schlicht und eng geschnitten blieben, wurden die Röcke wieder extravagant und auffällig getragen.
Haare: Wie zuvor wurden Haare nah an/auf den Kopf gebunden, sodass sie zur Stirn geneigt waren und so die Illusion eines schmaleren Gesichts hervorriefen. Wieder hingen Locken an den Seiten und über die Stirn hinab.
Mieder: Die Mieder wurden meist maßgeschneidert. Die Schultern wurden breit geschnitten. Abendkleider hatten weite Ausschnitte, die viereckig oder V-förmig waren, während Tageskleidung wieder einen hohen Kragen besaß.
Ärmel: Die Ärmel begannen mit einem kleinen Puff, waren aber noch auf andere Weise gefüttert und reichten, bei Tageskleidung, bis zu den Handgelenken. Abendkleider wurden mit ¾ Ärmeln geschmückt und Ballkleider besaßen meist keine.
Röcke: Die Turnüre kehrte zurück und wurde schwerer als je zuvor. Sie ließ sich vom Kreuz aus nahezu horizontal in viele Volants (als Besatz auf- oder angesetzter, angekrauster Stoffstreifen) und Stoffe fallen. Während die Rückseite voll von Extravaganz und Form war, verlief die Vorderseite oben und unten gerade.
Schuhe: Wie auch in den Jahren zuvor, besaßen Schuhe einen leichten Absatz und waren meist geschlossen.
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