Westend

das Eingangsposting lautete :

Das Reichenviertel Londons. Die Häuser sind kaum bezahlbar, nur für reich geborene.

Antonio Carriedo

"Doch, muss ich!", entgegnete Antonio. "Du würdest dasselbe für mich tun", lieferte er als nächstes Argument. "Außerdem kann man in so einer Umgebung nicht schlafen", sagte er bevor er ein letztes mal in der Küche verschwand und wieder in Chiaras Zimmer erschien. "Wenn du nichts dagegen hast, dann geh ich jetzt schlafen, aber falls du noch iwas gebrauchen könntest... dann sag einfach Bescheid ja, oder komm rüber und sag mir was du brauchst und ich geb es dir dann!" Er wartete Chiaras Antwort ab, komm bevor sich vom Acker machen würde, oder auch nicht.

Chiara Vargas

Chiara schüttelte den Kopf. "Ich kann immer schlafen. Wo ich will, selbst, wenn es irgendwo auf dem Fußboden ist.", konterte sie und runzelte die Stirn. "Na dann geh schlafen.", zischte sie und stand auf, die Decke um irhe Schultern gewickelt, und ging auf ihr Fenster zu. Aus diesem schaute sie durch das leicht bedreckte Glas hinaus in den Regen und auf die grauen Wolken, die sich langsam durch den Himmel bahnten.

Antonio Carriedo

"Das hört sich aber nicht sehr zustimmend an", erwiderte Antonio etwas unsicher. "Wirklich, ich bin nur müde, ich hab kein Problem damit noch etwas hier zu bleiben", fuhr er fort und es kam ihm vor als wäre sie beleidigt. Normalerweise hätte sie sich einfach in die Ecke gestezt und geschmollt, aber diesmal war es anders. Langsam bewegte er sich auf Chiara zu, blieb nur in Milimeterabständen hinter ihr stehen, hauchte über ihre Schulter hinweg gegen die Scheibe und zeichnete eine Tomate in das Fenster.

Chiara Vargas

Chiara ignorierte gekonnt sein Angebot und fuhr sich eine Hand durchs Haar. Als Antonio jedoch über ihre Schulter hinweg an die Glasscheibe hauchte, stellten sich die Haare in ihrem Nacken auf. Unsicher räusperte sich, musste aber Lächeln, als er eine Tomate ans Fenster zeichnete. 'Trotz allem darfst du deine Persönlichkeit nicht verlieren, egal was passiert.', sagte sie sich in Gedanken und schüttelte den Kopf. Sie legte ihre Hand ans Fenster und zog sie über die zeichnung, sodass sie verwischte. Ihr Gesicht drehte sie in die entgegengesetzte Richtung und schaute die Wand an.

Antonio Carriedo

"Du musst nicht die beleidigte Tomate spielen", murmelte er, jedoch so, dass Chiara es noch verstehen konnte. Antonio schob seinen Mund zu ihrem rechten Ohr vor. "Tomate, Tomate, Tomate...", sang er in ihre Ohren und summte anschließend die Melodie. Er hatte diese Melodie als Kind selbst erfunden, ebenso der Text, wozu aber nicht viel gehörte, wenn er nur 'Tomate' sang. "Du kannst mich nicht mehr lange ignorieren", erfand er eine neue Zeile seines Liedes und wartete nur ab, dass sie sich wieder woanders hin drehen oder bewegen würde.

Chiara Vargas

Chiara schmollte beleidigt die Lippen und hob den Kopf. "Lieber Tomate als Kartoffel.", kommentierte sie kaum merklich und stoß genervt die Luft aus. Ihre Augen schloss sie erneut, hörte aber dem 'Lied' Antonios zu, welches wohl eher aus dem Wort 'Tomate' bestand. "Sehr kreativ bist du ja nicht, filone.", nörgelte sie und nahm die Enden der Decke in die Hand, damit sie nicht von ihren Schultern rutschen und auf den Boden fallen konnte.

Antonio Carriedo

Antonio hob eine Augenbraue und betrachtete Chiara fraglich. Als er ihre Handbewegungen bemerkte, kam ihm eine Idee. "Kreativer als du denkst", entgegnete er und es war in seiner Stimme deutlich zu hören, dass der Geduldsfaden bald reißen würde. Ohne Vorwarnung, nach einem kurzen Moment der Stille, indem nur die Regentropen draußen auf der Straße und am immernoch geöffneten Fenster zu hören waren, riss er Chiara die Decke aus der Hand, schließlich stand er hinter ihr und stürmte aus dem Zimmer. "Wetten, du fängst mich nicht, ánade!"

Chiara Vargas

Chiaras Lippen umspielte ein Grinsen, als sie aus Antonios Stimme heraushörte, dass er ungeduldig wurde. Gerade wollte sie die Decke fester um sich wickeln, als er ihr diese aus der Hand riss und weglief. Mit einem überraschten Husten drehte sie sich auf der Stelle um und schaute ihm nach. "Wie auch, stupido?", seufzte sie und trottete ihm hinterher, zwar mit etwas Schnelligkeit, aber die Mühe, zu laufen, machte sie sich nicht.

Antonio Carriedo

"Ach, was? Nicht mal dazu hast du die Kraft?!", protzte er. Nachdem er eine Runde um das Sofa im Wohnzimmer gelaufen ist, blieb er stehen und wartete bis Chiara eintraf. "Wenn du die Decke haben willst musst sie schon fangen!", rief Antonio und lief wieder zu Chiaras Zimmer. Dort schloss er die Tür hinter sich ab, sprang auf Chiaras Bett, die Decke unter sich auf der Matratze liegend. "Wo bleibt das Kätzchen?", fragte er halb rufend und erhöhte seine Stimme dabei über alle Maßen.

Chiara Vargas

Chiara ballte entnervt die Fäuste, als der Spanier an ihr vorbeilief und sich in ihr Zimmer verzog. "Bastardo! Steck dir dein Kätzchen sonst wohin!", rief sie frustriert und lief auf die Tür zu, gegen die sie trat, bevor sie diese öffnete, um Antonio auf ihrem Bett und auf ihrer Decke liegend zu finden. "Gib mir die Decke!", jammerte sie und kletterte auf das Bett, wo sie sich ans Fußende setzte und die Decke unter ihm packte. An dieser zog Chiara, um sie von dem Gewicht Antonios zu befreien.

Antonio Carriedo

"Sonst was?", wollte er wissen und schaute Chiara fragend an. "Wenn du die Decke haben willst, musst du mich schon von ihr runter zerren und nicht sie unter mir wegzerren." Antonio drehte und wälzte sich mehrmals auf der Decke hinterher, ab aufstehen würde er ganz sicher nicht, nicht bis er sein Kätzchen bekommen würde und sie vor Erschöpfung aufgeben würde. "Hoffentlich wird sie nicht bis zum umfallen kämpfen." Schließlich brachte er seine Gedanken zu Wort, jedoch mit einem 'Du'.

Chiara Vargas

Chiara ignorierte das 'Sonst was?' und zog weiterhin an der Decke. "Das geht auch so!", zischte sie, verstärkte ihren Griff so sehr, dass ihre Knöchel weiß anliefen und sie beinahe ihre Fingernägel in ihrer Handfläche fühlen konnte. "Pft, wenn ich aufgebe, bevor ich zusammenbreche, ess' ich eine Kartoffel!" Den Ernst ihrer Stimme konnte man sofort heraushören. Und sie meinte es ernst, sie hasste Kartoffeln über alles und würde sich solange sträuben und so lange an der Decke ziehen wie möglich, damit sie keine essen musste.

Antonio Carriedo

"Hey, es geht mir garnicht darum dich zu bestrafen, eine Wette hab ich nicht nötig! Von mir aus kannst du auch 'ne Tomate essen, völlig egal! Ich sorge mich nur um deine Gesundheit, aber eins ist klar: Ich werde nicht aufstehen! Nicht bis du dich wieder abgeregt hast und ich mit dir wie mit einem normalen Erwachsenen reden kann!" Antonio hoffte er könne Chiara ein bisschen weichkochen, schließlich ist es ihm am heutigen Tag schonmal gelungen.

Chiara Vargas

"Wenn du nicht aufstehst, kann ich mich nicht zudecken, was dazu führt, dass ich mich nicht entspannen kann, idiota." Chiara zog weiterhin, diesmal aber schwächer, da sie keine Lust mehr hatte sich zu bemühen. Dann kam ihr ein Gedanke und sie stand auf, ging in Antonios Zimmer und ließ sich, Gesicht zuerst, auf sein Bett fallen, deckte sich mit seiner Decke zu und kniff die Augen zusammen.

Antonio Carriedo

Antonio hatte erst gar nicht vor aufzustehen, doch als Chiara aus dem Zimmer ging zogen sich seine Mundwinkel von dem hämischen Grinsen nach unten. Enttäuscht stand er auf und ging in sein Zimmer, nahm Chiaras Decke mit. "Das ist nicht fair!", meinte er und versuchte sich wie ein kleines beleidigtes Kind anzuhören. Doch dann entdeckte er die Lösung. "Man könnte meinen, sie wäre schlau genug diesmal besser drauf aufzupassen, aber was soll's..." Bevor Chiara irgendwas sagen oder machen konnte, zog er ihr erneut die Decke weg, nur diesmal war es seine. Hände in die Hüften gestemmt blieb er am Fuß des Bettes stehen, in beiden Händen jeweils eine Decke haltend.

Chiara Vargas

Chiara war zufrieden, als Antonio ins Zimmer kam und aufführte, als wäre er ein Kind, dem die Süßigkeit geklaut wurde. Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass er ihr die Decke weg zog. Bei der plötzlichen Kühle zog sie die Beine an und umarmte diese fest. Ihre olivegrünen Augen blickten zu ihm und glitzerten vor Wut. "Wann gibst du endlich auf?!", fuhr sie ihn an und setzte sich auf. Sie griff nach ihm, aber durch den Abstand gab sie es so schnell wieder auf, wie sie es versucht hatte und ließ ihre Arme trostlos zu ihren Seiten fallen.

Antonio Carriedo

"So gefällst du mir", sagte der Spanier und konnte den Triumph schon förmlich riechen. "Wann ich aufgebe? Ganz einfach: Das ganze hat damit angefangen, dass ich schlafen gehen wollte und es dir nicht gepasst hat. Dann hab ich versucht mit dir zu reden, aber du hast nicht reagiert. Und jetzt liegst du erstens in meinem Bett und zweitens will ich gefälligst wissen, warum du nicht wolltest, dass ich schlafen geh." Nach dem 'zweitens' sprach Antonio ziemlich laut, weil er eine Antwort haben wollte und Chiara damit gleichzeitig signalisieren wollte, dass sie ihn gerade fast so wütend machte, wie als sie ihm eine gescheuert hatte.

Chiara Vargas

Chiara blieb stumm und richtete sich die Haare, bevor sie langsam vom Bett aufstand und sich dem Spanier gegenüber stellte. Am liebsten hätte sie ihre Hand wieder ausrutschen lassen wollen, aber ließ es sein und grisnte nur. "Wenn du schlafen willst, dann geh doch." Sie umrundete ihn, sodass sie nun hinter ihm stand und näherte sich seinem Ohr, in das sie ein weiteres Mal ihre Lieblingsbeleidigung "Bastardo" murmelte, bevor sie ihm ihre Decke aus der Hand riss und ihn einfach aufs Bett schubste. Danach verließ die Brünette das Zimmer, schlug hinter sich jedoch noch die Tür zu und ging in ihr Zimmer, wo sie sich aufs Bett fallen ließ und sich, die Decke halb an sich gedrückt, zudeckte und einschlief.

Antonio Carriedo

Antonio riss die Augen auf, als auf das Bett geschleudert wurde und wollte gerade wieder das ganze Haus zusammen schreien, entschied sich aber im letzten Moment dagegen. Ebenso betrachtete er 'Bastardo' nicht mehr als Beleidigung. Er war sich sogar sicher, dass sie ihn gar nicht beleidigen wollte, ganz im Gegenteil: Ihm zeigte es nur ihre Leidenschaft für ihn. Bevor er sich also in seine Decke mumelte und das Licht ausknipste rief er noch: "Buenas noches, dulce!"

Chiara Vargas

Ein Husten röchelte in ihrem Hals und ihr eigenes Gehuste weckte sie auf. "Merda.", knurrte sie und rieb sich müde die Augen, als ein paar schwache Sonnenstrahlen in ihr Gesicht schienen. "Buon giorno." Die Begrüßung ging eher an sich selbst, als an wen anderes. Müde warf sie die Beine über den Bettrand und streckte die Arme, bis sie ein zufriedenstellendes Knacken im Rücken hören konnte. Chiara rappelte sich auf und nahm ihre Decke, die sie sich erneut um die Schultern legte. Anschließend tappte sie aus ihrem Zimmer, blieb kurz vor Antonios stehen, gegen dessen Tür sie ihre Faust schlug, um ihn aufzuwecken, sofern er dies noch nicht war, und betrat danach die Küche, wo sie sich mal wieder eine Tomate gönnte und sich, an dieser knabbernd, auf das Sofa im Wohnzimmer fallen ließ.

Antonio Carriedo

Antonio war noch fest im Traum, als ihn ein lautes Geräusch aufweckte. Er brauchte einen Moment um zu sich zu kommen und zu kapieren wo er war oder besser gesagt was los war. Einige Sonnenstrahlen blendeten ihn, als er aufstand und aus dem Fenster schaute, Chiara die gegen seine Tür geschlagen hatte ignorierend. Draußen war es noch frisch, aber um diese Zeit ist in London immer was los. Schließlich tapste auch er aus seinem Zimmer in Richtung Wohnzimmer und nahm selbst auch seine Decke mit. Dass er nur ein Hemd und eine Unterhose anhatte ist ihm entgangen. Er schlich sich von hinten Chiara an und stülpte ihr die Decke über den Kopf. Im Wegrennen rief er noch: "Buenos días, luz del sol!"

Chiara vargas

Chiara gähnte müde und schloss die Augen wieder, den Kopf an das Rückenpolster legend. Als ihr jedoch etwas über den Kopf gestülpt wurde, was sich als Antonios Decke erwies, grunzte sie genervt, zog sie sich vom Kopf und warf sie hinter das Sofa. Es war zu früh für solche Spielchen, sagte sie sich immer wieder und wandte sich weiterhin ihrer Tomate zu. Ihre Lust zum Laufen und Jagen war ihr aus dem Körper geglitten, sie wollte nur ihre Ruhe und sich entspannen. Eventuell würde sie heute auch noch in die Stadt gehen, um einzukaufen, sofern sie es schaffte, irgendwann wieder aufzustehen.

Antonio Carriedo

Nachdem Antonio bemerkt hatte, dass Chiara ihm nicht hinterlief, war er ein wenig enttäuscht und genervt. Er zog sich also zurück in die Küche. Selbst seine Vorliebe für Tomaten war Nebensache, was jedoch nicht wegen Chiara war. Er hockte sich also auf einen Stuhl, kippte Flakes in eine Schale, und goss noch etwas Milch ein und begann ohne Emotion und tonlos zu essen. Irgendetwas war mit ihm, zwar lag es schon an Chiara, aber die Tatsache, dass sie keine Lust auf ein Spielchen hatte erwieß sich als unwichtig.

Chiara Vargas

Chiara schaute über ihre Schulter und konnte von dort in die Küche sehen, in der Antonio, der nebenbei ziemlich niedergeschlagen wirkte, sein Frühstück aß. Mit seinem langen Seuftzen erhob sie sich und schleppte sich mitsamt Decke und Tomate zu ihm in die Küche, wo sie sich auf dem Stuhl ihm gegenüber niederließ. "Buon giorno, spagnolo.", murmelte sie und hielt sich während sie gähnte eine Hand vor den Mund. Sie lehnte sich auf ihrem Arm, den sie mit dem Ellebogen auf dem Tisch gestützt hatte, und betrachtete seine Schale mit müden Blick.

Antonio Carriedo

"Buenos días", murmelte Antonio zurück und begann, ohne es zu merken, auf seinem Löffel rumzukauen. Das Geräusch von auf Metall kratzenden Zähnen war unerträglich. "Gehts dir besser?", meinte er schließlich, nachdem er wieder normal weiter gegessen hatte und blickte Chiara in die Augen um nach einer Antwort auf seine Frage zu suchen, da er wusste sie würde so tun, als wäre sie in bester Form.