Westend

Das Reichenviertel Londons. Die Häuser sind kaum bezahlbar, nur für reich geborene.

Antonio Carriedo

<--St. James Park

Endlich erreichte Antonio das Haus. Er zog einen silbrigen Bund Schlüssel aus seinem Mantel, warf Chiara den Mantel zu und forderte sie mit seinem Blick dazu auf ihn aufzufangen und ins haus zu tragen. Als wäre ihm ihre Reaktion egal, wandte er sich von ihr ab, suchte den passenden Schlüssel, schob ihn ins Loch und die Tür sprang mit einem Klick auf, nachdem er denn Schlüssel rumgedreht hatte. Ohne sich etwas aus Chiara zu machen, verschwand er in dem dunklen Gang des Gebäudes, welcher ihn aufsaugte wie ein schwarzes Loch. Trotzdem hatte er noch genug Anstand, um der 'Dame' die Tür aufzuhalten.

Chiara Vargas

<-- St. Jame's Park

Chiara kam gerade hinter Antonio zum stehen, als er ihr auch schon den Mantel zuwarf. Reflexartig fing sie ihn auf und hielt ihn fest. Sie setzte eine beleidigte Grimasse auf, als er sich wegdrehte und die Tür aufschloss. Ihre Augen blickten ihm nach, als er im Dunkel verschwand, weiteten sich aber etwas vor Überraschung, als er ihr die Tür aufhielt. Ohne weitere Emotion ging sie hinein, an ihm vorbei, drehte sich aber, sobald sie hinter ihm stand, provozierend um und ließ den Mantel absichtlich auf den Boden fallen. "Ups.", zwitscherte Chiara und lächelte ihm herausfordernd entgegen.

Antonio Carriedo

Nachdem Antonio Chiara die Tür aufgehalten hatte und seinen Mantel vor sich auf dem Flur liegen sah, zeigte er keine Emotionen. Er ging den Flur entlang und hob seinen Mantel auf. "Als ob ich's nötig hätte mit der Zicke rumzustreiten." Die Versuchung war jedoch zu groß und er ließ sich von Chiaras Lächeln dazu verführen. Er tat so als würde er an ihr vorbeigehen, stülpte ihr jedoch im letzten Moment den Mantel über den Kopf und rannte die Treppe herauf, öffnete die Wohnungstür, ging hinein und sperrte wieder hinter sich ab.

Chiara Vargas

Ihr Lächeln verging sofort, als sie in die Dunkelheit von Antonios Mantel gebracht wurde. Dieses Lächeln entwickelte sich jedoch in ein leises Lachen, was eigentlich eine Seltenheit war. "Che la festa cominci, idiota.", grinste sie und nahm den Mantel vom Kopf. Chiara hatte gehört, dass Antonio die Treppen recht schnell hinauf gegangen war und das öffnen und wieder schließen der Tür eben so. Sie ließ sich Zeit, gemütlich die Treppen hoch zu gehen und lehnte sich mit dem Ohr gegen die Tür. Mit ihren Fingernägeln kratzte sie wie eine Katze an dem Holz und machte ein miauendes Geräusch. "Antonio~", sagte sie laut genug gegen die Tür, "Das Kätzchen hat Hunger~"

Antonio Carriedo

Das Kratzen von Chiaras Fingernägeln konnte Antonio wenig beeindrucken. "Dann geh und trink was aus der Dachrinne oder wühl im Müll nach Essbarkeiten rum! Ist noch gar nicht so lange her da hast du das noch gemacht, oder?" Er wusste jedoch sie würde ihn im nächsten Moment als feige bezeichnen oder versuchen die Tür einzutreten. Um also nicht als Feigling dazustehen, ging er langsam zur Tür und kratzte ebenfalls am Holz entlang. "Na gut. Der Rottweiler wartet auf dich! Komm nur herein du kleine feine Miezekatze!", rief er spöttisch gegen die Tür und zog sie blitzartig auf, huschte eben so schnell aus dem Eingang heraus.

Chiara Vargas

Chiara hob die Augenbrauen und stoppte das Kratzen. Empört, als er meinte, sie hätte in Müll gewühlt, verschrenkte sie die Arme vor dem noch nassen Unterhemd und wartete ab, dass er die Tür öffnete. Und genau dies tat Antonio, nachdem er noch eine weitere Bemerkung abgegeben hatte. Sie atmete noch einmal druch, bevor sie eintrat und die Tür mit dem Fuß zuknallte. Doch dann setzte sie erneut ein Lächeln auf und schaute ihn an. "Ich koche jetzt.", bestimmte sie und verschwand in der Küche, in der sie das Gesicht zu einem Tonlosen Schrei verzerrte. Noch etwas musste sie durchhalten, dann würde sie sich rächen. Ein Seuftzen drang aus ihrem Mund, bevor sie damit begann, die Tomaten klein zu schneiden.

Antonio Carriedo

Antiono hob überrascht eine Augenbraue und schaute Chiara hinterher, als sie in die Küche trottete. "Was ist los Kätzchen? Musst du deine Krallen noch schärfen? Ist dir etwa die Milch ausgegangen?", spottete er weiter, entschied sich jedoch ein Nachsehen mit ihr zu haben. Er wusste zwar, er brauchte nur einmal nett zu sein und sie würde ihn vermutlich sofort wieder beleidigen und nerven. "Oder möchte unser Fräulein zugeben, dass sie Hilfe in der Küche gebrauchen könnte?", fragte er, ging jedoch ohne eine Antwort abzuwarten in die Küche und schnappte sich ein paar Tomaten.

Chiara Vargas

"..." Chiara zuckte mit den Schultern und konzentrierte sich auf das Messer, als sie antwortete. "Mach doch, was du willst, signore. Schließlich hast du hier zu erst gewohnt.", murmelte sie zurück, sagte signore auch nur, um die Beleidigung zu verschluckten, die ihr auf der Zunge lag. Rasch nahm die Italienerin Antonio die Tomaten weg und legte sie beiseite. Sie schob die vorbereiteten Tomaten auf einen Haufen und nahm Käse aus dem Schrank, den sie ebenfalls kleinschnitt und in einer Schale mit dem roten Gemüse oder Obstmischte und etwas Basilikum darauf verteilte. Die Schale drückte sie dem Spanier entgegen. "Hier, signore. Der Hunger ist mir vergangen.", entgegnete sie formell und verließ den Raum. Von dort ging sie auf das Wohnzimmer zu und setzte sich genervt auf einen der Sessel. "Bastardo.", murmelte sie befreit und vergrub das Gesicht in den Händen.

Antonio Carriedo

"Wie du meinst!", rief Antonio der im Wohnzimmer verschwundenen Chiara zu. "Hätte mich auch gewundert, wenn du kochen könntest", ergänzte er schließlich mit einem spanischen Akzent. Er legte die Schüssel weg und ging erneut ins Wohnzimmer, denn er wollte sehen ob sie wieder vor ihm abhaut. "Du musst nicht immer vor mir abhauen. Sag mir einfach, dass ich aufhören soll, oder wie du es nennen würdest: Befehle es mir!", grinste er und ging hinter den Sessel. Er griff mit seinen großen Händen nach ihren schmalen Schultern, diesmal jedoch mit einem sanften Griff und begann sie zu masieren, da er wohl nichts Besseres zutun hatte und eigentlich Lust auf einen kleinen Krieg hatte.

Chiara Vargas

Chiara hörte Antonio nicht zu und zuckte zusammen, als sie den Griff an ihren Schultern spürte. Es kam unerwartet, dass er dies tat. Sie drehte den Kopf leicht in seine Richtung und schaute ihn aufmerksam an. Ihre Augen überprüften jedes seiner Merkmale, glitten über seinen Oberkörper, doch dann drehte sie sich wieder weg und ließ den Kopf hängen. Ihre Haare fielen in ihr Gesicht und heiße Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln. "Ich hab das nicht verdient." Der Gedanke brannte sich in ihren Kopf und sie floh aus Antonios Griff. "Ich hab das nicht verdient.", hauchte sie ihren Gedanken aus und blinzelte die Tränen weg. "Ich habe weder dich, diese Massage oder überhaupt Etwas verdient." Mit diesen Worten stellte sie sich an eines der Fenster und starrte hinaus in den Regen.

Antonio Carriedo

Antonio war sehr überrascht als Chiara aus seinen Händen floh. Er blickte ziemlich verdutzt in ihre Richtung und konnte sich nicht erklären was eben geschehen war. "Tut mir leid, ich versteh nicht ganz?", sagte er kleinlaut, denn es kam ihm so vor als hätte er einen Fehler gemacht. "Hab ich irgendwas Falsches gemacht?", wollte er letztendlich wissen und blickte erneut in ihre Richtung, wandte sich schließlich dem Flur zu, schaute an die Tür, welche sein Schlafzimmer von der restlichen Wohnung abtrennte und setzte sich in Bewegung, da er wusste, es wäre besser, sie für einen Moment allein zu lassen.

Chiara Vargas

Chiara drückte ihre Hand an die Fensterscheibe und ließ die Kälte durch ihre Finger ziehen. Danach hauchte sie das Glas an und zeichnete ein kleines Herz hinein, welches sie aber sofort wieder mit einem 'X' zerstörte. Sie wartete einen Moment, bevor sie sich wieder umdrehte und sah, wie Antonio sein Zimmer betrat. Sie ging ihm nach, blieb aber an der Wand neben seiner Tür stehen. "Du hast nichts falsch gemacht.", sagte sie und lächelte für sich selbst, "Al contrario, Antonio." Chiara ging ebenso auf ihre Tür zu und betrat ihren Raum, in dem sie sich stumm aufs Bett setzte und über ihre Eltern nachdachte, was ihr noch mehr Tränen in die Augen trieb.

Antonio Carriedo

Die Tatsache, dass er nichts falsch gemacht hatte, konnte Antonio wenig helfen, denn er sah, dass sie etwas bedrückte. Er überlegte ob er ihr nachgehen sollte, entschied sich aber dagegen. Eigentlich will er anderen Menschen helfen, wenn es ihnen schlecht geht, aber bei Chiara war es etwas Anderes. Er konnte sich nicht genau erklären, was es war, aber irgendetwas kennzeichnet sie in einer besonderen Weise. Jedenfalls entschied er sich darauf zu warten, dass sie zu ihm kommen würde oder irgendetwas sagen würde, ganz egal, nur hauptsache, sie würde das Schweigen brechen und ihm selbst mal zeigen, dass er ihr wichtig ist. Zumindest erwartete er das von ihr, wissen konnte er es natürlich nicht.

Chiara Vargas

Chiara ließ sich nach hinten fallen und betrachtete die Decke. "Ach Mamma.", murmelte sie und zwang sich ein weiteres Lächeln auf. "Bist du stolz auf mich? Bin ich deine figlia auf die du stolz bist?" Ihre Augen fielen zu und sie zog die Beine an. "Ich hoffe es doch." Doch dann kam ihr wieder das Bild ihrer Mutter in den Sinn, als sie an einem Strick vor ihr hing. Einen Aufschrei konnte sie nicht verhindern und setzte sich stocksteif wieder auf. "Warum hast du das gemacht?", sagte sie, ihre Stimme schwer vor Trauer. Doch sie schüttelte den Kopf und lächelte wieder. "Ich glaube, du willst mich nicht so sehen, no?" Ihr altes Ego kam zurück und sie nahm ihr Kissen vom Bett, ging zu Antonios Zimmer und grinste ihn an. "Hey, bastardo ,das ist für vorhin!", rief sie amüsiert und warf ihm das Kissen entgegen, hoffend, ihn zu treffen.

Antonio Carriedo

Antonio wollte aufgrund des Schreies gerade aus seinem Zimmer stürzen, als Chiara auf der Schwelle stand und ihr Kissen auf ihn zu geflogen kam, ihn mitten ins Gesicht traf. Er braucht einen Moment um zu sich zu kommen und um zu realisieren was passiert war. Sofort nahm er ihr Kissen in die Hand, sprang von seinem Bett auf und rannte auf die Tür zu. "Solo espera"!

Chiara Vargas

"Ha!", lachte Chiara laut und sprintete ins Wohnzimmer. Dort packte sie eines der Kissen, die auf dem Sofa lagen und hielt es schützend vor sich. "Na komm, spagnolo, wehr dich!" Chiara grinste und beobachtete ihn aufmerksam, um seine nächste Bewegung herausfinden können, sofern er angriff oder eher konterte. Es überraschte sie selber, dass sie mit ihm Spaß haben konnte.

Antonio Carriedo

Antonio folgte Chiara selbstverständlich ins Wohnzimmer, kam zu ihrer Rechten gelaufen und stieß dabei einem seltsamen spanischen Schrei aus. Mit aller Kraft warf er sie auf das braune Sofa und machte sich wieder in Richtung Schlafzimmer vom Acker, da das Bad zu klein war und die Küche... war eben die Küche. "Ist das alles was du drauf hast, Italiano?", schrie ihr noch zu, ehe er im Zimmer verschwand und hinter der Tür nur darauf wartete, dass sie hereinkommen würde. "Die wird sich freuen... !"

Chiara Vargas

Chiara hatte nicht erwartet, dass Antonio sie auf das Sofa schubsen würde. Etwas unbeholfen hing sie mit den Beinen über der Armlehne, Arme von sich gestreckt und verlor dabei ihr Kissen. "Bastardo!", rief sie zurück, doch diesmal meinte sie es spaßig, nicht ernst. Rasch arbeitete sich wieder auf die Füße und packte ihr Kissen. Sie lief auf seine geschlossene Tür zu und betrachtete sie eine Weile. Dann grinste sie und riss das Störende Stück auf. "Sorpresa!"

Antonio Carriedo

Im letzten Moment hatte Antonio gemerkt, dass er auf der Seite der Türangel stand. Er wollte gerade einen Schritt zurück machen, als die Tür bereits aufdonnerte und gegen seinen harten Kopf knallte. Durch den Aufprall wurde die Tür wieder zurück in das Schloss geworfen. Gleichzeitig taumelte Antonio durchs Zimmer, hielt sich an der Stirn fest und ließ sich auf das Bett plumpsen. "Joder!", rief er und wartete darauf, das die erneut aufging und Chiara reinkam.

Chiara Vargas

Im Moment, als sie eintreten wollte, fiel die Tür vor Chiaras Nase wieder zu. "Eh..?" Sie hörte noch das Fluchen von Antonio und musste leise Lachen. Seiner Stimme nach zuurteilen, war einer seiner Pläne wohl schief gelaufen und die Tür gegen ihn geknallt. Das würde auch die zurückkommen der Tür erklären. Sofort öffnete sie die Tür und sah, wie Antonio sich die Stirn hielt auf auf dem Bett saß. "Oddio! Scusi!", rief sie aus und ging auf ihn zu. Chiara drückte seine Hand weg und betrachtete die Wunde intensiv. Danach drückte sie ihre Hände gegen seine Brust, um ihn auf den Rücken zu legen. "Leg dich hin, dann kann ich mich besser darüm kümmern.", befahl die Italienerin ernst.

Antonio Carriedo

Antonio gehorchte Chiara und legte sich auf seinen Rücken, obwohl er keine Schwäche zeigen wollte. "Ist nicht's. Wird nur 'ne kleine Beule. Außerdem war es meine Schuld...", meinte er und blickte Chiara dabei tief in die Augen, konnte in ihnen jedoch nicht lesen, ob sie sich die Schuld gab. Verwirrt blickte er dann im Zimmer umher und entdeckte sein Kissen neben dem Bett auf dem Boden und wollte sich danach ausstrecken. Aber unter Chiaras Gefangenschaft hatte er keine Chance.

Chiara Vargas

Der intensive Blick Antonios trieb ihr erneut Verlegenheit ins Gesicht. Doch schnell zuckte Chiara mit der Augenbraue und kniete sich neben ihn auf das Bett. Sie beugte sich seinem Gesicht entgegen und tastete vorsichtig die Wunde ab. Sie bemerkte sofort, dass es dick war und tatsächlich eine Beule werden würde. Die Brünette stand auf und lief aus dem Zimmer ins Bad, aus dem sie ein Handtuch nahm, dessen Ende sie benässte und zu ihm zurücktrug. Bei ihm angekommen nahm sie die selbe Position ein und wischte ihm ein paar seiner Haare aus dem Gesicht. Chiara legte das nasse Ende auf die Beule und drückte vorsichtig dagegen. Ihr Blick schweifte dabei jedoch zu seinen grünen Augen, die sie zu studieren begann, während sie aber weiterhin etwas Druck auf die Wunde behielt.

Antonio Carriedo

Antonio konnte noch nie gut direkten Blickkontakt mit Menschen halten, also schweifte sein Blick wieder von Chiara weg. "Das geht schon, wirklich. Mir geht's gut. Ich weiß noch wer ich bin, wo ich bin und wer du bist, also?" Gespannt wartete er ihre Reaktion hab, versuchte sich ein weiteres Mal von ihren Griffen zu befreien und nach dem Kissen zu greifen, aber... zwecklos. "So fühlt sich das also an."

Chiara Vargas

Chiara schmunzelte amüsiert, als Antonio versuchte, zu erklären, dass es ihm gut ging. Als er aber versuchte, ihrem Griff erneut zu entfliehen, packte sie beide seiner Arme und hielt sie in die Matratze gedrückt fest. Das Handtuch würde auch ohne Druck auf seiner Stirn liegen bleiben. "Nicht so hastig. Selbst, wenn du meinst, dass es dir gut geht, kann immer noch etwas passieren, idiota.", säuselte sie und grinste. Ihr gefiel es, ihm im Griff zu haben, die Macht über ihn zu haben, und dies dürfte er auch gerne sehen. "So gefällst du mir."